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onlineBIBELteilen zum 3. Sonntag der Fasten-/Passionszeit « zurück

Kath SG
Herzlich willkommen zum onlineBIBELteilen!
Der Text aus dem Johannesevangelium, der für den 3. Sonntag der Fasten- oder auch Passionszeit vorgesehen ist, präsentiert uns einen zornigen Jesus. Es ist die Geschichte von der sog. "Tempelreinigung". Eine Erzählung, die herausfordert. 

13Das Passafest der Juden stand kurz bevor. Da ging Jesus nach Jerusalem. 14Im Tempel traf er auf Händler, die Rinder, Schafe und Tauben verkauften. Auch Geldwechsler sassen dort.
15Da machte Jesus sich aus Stricken eine Peitsche und jagte sie alle aus dem Tempel hinaus – samt ihren Schafen und Rindern. Die Münzen der Geldwechsler schleuderte er auf den Boden und stiess ihre Tische um.
16Zu den Taubenhändlern sagte er: "Schafft das weg von hier! Macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!"
17Seine Jünger, Frauen und Männer, erinnerten sich daran, dass in der Heiligen Schrift steht: "Der Einsatz für dein Haus wird mich aufreiben!"
23Während des Passafests hielt Jesus sich dann in Jerusalem auf. Viele Menschen glaubten an ihn, denn sie sahen die Zeichen, die er vollbrachte.     
                                 

(Verwendete Übersetzung: BasisBibel)

Gerade diese etwas ungewohnte Jesus-Darstellung fordert ja geradezu heraus, sich mit diesem Text auseinanderzusetzen. Ihr könnt gespannt sein, was da wieder alles an inspirierenden Gedanken zusammengekommen ist:
  • Ein wütender Jesus, der macht mir fast Angst; wohl darum, weil ich Wut und Ärger selber nicht gut zulasse. Ermutigt er mich, hinzustehen, die Meinung zu sagen, Feedback zu geben, positives und negatives? Das möchte ich gerne, aber wenn es geht dem andern, der anderen die Wahrheit wie einen Mantel umzulegen. Nein „chaoten“ kommt nicht in Frage: Liebe Deine(n )Nächste(n) und sogar den Feind, und dann suche ich weiter nach dem lächelnden Jesus und dem verschmitzten und barmherzigen, mindestens für mich.
  • Ich glaube, dass Gott sozusagen in unserem Tempel/Körper Wohnung nimmt. Wenn nun Jesus sagt „macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle“ gilt diese Aufforderung für uns. Unser Inneres, unser Herz darf nicht durch Gewinnsucht, Kleinlichkeit, Geiz, dem Gefühl zu kurz gekommen zu sein, usw. geprägt sein, wenn Gott darin wohnen soll. Vielleicht ist Jesus zornig, damit wir das endlich hören.
  • Diese Geschichte gefällt mir. Da geht Jesus radikal um mit den damaligen, über Jahrzehnte eingespielten Verhältnisse, da findet eine Erneuerung von Grund auf statt. Die Bedeutung des Tempels wird allen Leuten augenfällig gezeigt: ein heiliger Ort, ein Ort des Gebets und des Insichkehrens, nicht des Handels und des Geldes. Manchmal wünsche ich mir für die heutigen Kirchen ebenso eine radikale Abkehr von jahrhundertealten Traditionen, welche sich vom ursprünglichen Sinn der Kirche und des Glaubens weit entfernt haben.
  • Liebender Gott – zorniger Gott – strafender Gott. Die Menschheit ist fähig, Gott zornig zu machen, dies ist aber nicht sein Wille, so kann ER strafen – Weltweite Corona Pandemie? 
  • Zu Vers 15: Diese Worte berühren mich – sie zeigen dass Jesus auch sehr Mensch war. Er war aufgebracht und hat seine Wut gezeigt. Uns trotzdem haben die Menschen ihn geliebt. Es macht ihn verletzlich und berührbar. So möchte ich auch jetzt in dieser Zeit alles um mich werfen und sagen hört auf es reicht!! Ich mag nicht mehr. Danke Jesus - dass du mir zeigst- dass ich wütend und verletzt sein darf.
  • Der Frühling ist so nahe... Dann ist immer der grosse Hausputz. So wie Jesus aufräumt im Tempel, so sollten auch wir unsere alten „Sachen“, ob irdisch oder seelisch, rausfegen. Wo das „Alte“ weg ist, kann man besser atmen und auch besser sehen. Die Altlasten sind auch weg und so können wir leicht und ungehindert den Glaubensweg weiter gehen. 
  • In den Versen 15 und 16 zeigt sich Jesus für mich so richtig als starker Mann, der auch Emotionen zeigt, aber kraftvoll und klar seine Meinung kundtut und auch durchsetzt. Er ist für mich hier eine kraftvolle Autorität, anders als in den meisten anderen Stellen, wo er mir eher als der „weibliche, besänftigende Mann“ erscheint. Und in dieser Gestalt nehme ich ihn mir zum Vorbild, mich auch zu exponieren und Dinge zu benennen, welche andere wohl auch denken, aber nicht zu sagen getrauen, was aber auch nicht immer gut ankommt.
  • Macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle“. Es gibt ein menschliches Bedürfnis, sakrale Räume anders zu erleben als „weltliche“: mit Andacht, Stille, besonderer Atmosphäre. So haben wir auch heute unsere Kirchen mit ihrer besonderen Ausstattung. Darum stört es mich, dass an grösseren kirchlichen Festen (z. B. Erstkommunion) öfters einige Angehörige, die sich der besonderen Umgebung nicht bewusst sind, sich in der Kirche laut unterhalten, als wären sie an einer Party. Ich wünsche mir, dass auch in unserer Kirche die besondere Atmosphäre, Ausstrahlung und die Stille bewusst, achtsam respektiert wird. Wir haben gegenüber den Kindern eine Vorbildfunktion.
  • Macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!“ Wie wahr, dass in unserer Welt der Handel mit Waren oft „unschicklich“ abläuft. In diesem Sinne kann ich Jesus verstehen, denn er wünscht sich nicht Geld und Gier, sondern ein Haus der EINKEHR.  Wir haben es in der Hand, unsere „Händel“ sauber und nachhaltig zu tun. Fangen wir damit an. Übrigens ist Entrümpeln im eigentlichen und übertragenen Sinn sehr wohltuend und gibt FREIraum für Neues.
  • Mich bewegt, dass Jesus auf die Wirkung und das Zusammenspiel von Geld, Macht und Religion reagiert. Das war nicht nur früher so, sondern ist auch heute noch unser grosser Begleiter. Geld, Gier und Macht zerstören den Frieden. Es ist einfach unbegreiflich, welche Macht das Geld, der Reichtum in sich verbirgt. Die Gier noch mehr an Reichtum zu haben. 
  • Der Einsatz für dein Haus wird mich aufreiben!“ Wenn die Bibel damit die Kirche grundsätzlich meint, dann hat sie wahrlich Recht. Die Händler und Geldwechsler sehen heute zwar etwas anders aus. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass Jesus den längeren Atem hat.
  • Dieser Text macht mir Mut, Konflikte nicht zu scheuen und mich – wenn es darauf ankommt – nicht zurückzuziehen vor vermeintlich Übermächtigen. Jesus steht zu seiner Meinung, er sagt was er denkt und handelt danach. An anderer Stelle sagt er: „Mein Haus soll ein Bethaus heissen.“ Also keine Markthalle, sondern Ort des Gebetes. Könnte das ein Bild fürs eigene Leben sein?
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