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Die Krankensalbung

Es kann jede und jeden von uns treffen. Vielleicht aus heiterem Himmel bricht eine Krankheit über uns herein und verändert schlagartig unser Leben.

Liebe Menschen kommen ans Krankenbett, bringen Blumen mit oder eine kleine Aufmerksamkeit. Manche sind gute Zuhörer, wenn der Kranke von seinen Schmerzen und Ängsten spricht. Doch jede und jeder Kranke spürt: Meine Familie und meine Freunde können mich immer nur ein Stück weit durch meine Krankheit begleiten. Einen grossen Teil meiner Krankheit kann ich mit niemandem teilen – da bleibe ich mit mir allein. Diese oft sehr schmerzliche Erfahrung durchkreuzt meinen Lebensweg.

Einige Menschen verbittern in ihrer Einsamkeit. Andere erleben ihre Lebenskrise als völlig unerwarteten Aufbruch und erhalten einen neuen Blick auf die Welt und einen neuen Blick für Gott. Wenn wir versuchen der Krankheit und dem Leid einen Sinn abzuringen, kommt – wenn überhaupt – nur ein vorsichtiges und unsicheres Stammeln dabei heraus. Letztlich wissen wir nicht, warum es Krankheit und Leid gibt. Wir wissen aber, wer uns in unserer Krankheit und unserem Leid ganz nahe kommt. Ein kurzer Blick in die Bibel kann uns helfen, trotz des Leidens zu leben.

Die Botschaft der heiligen Schrift sagt uns: Gott will alles mit dir teilen, auch deine schwersten Stunden. An verschiedenen Stellen berichtet die Bibel, dass Jesu Aufmerksamkeit besonders den Menschen auf der Schattenseite des Lebens galt – besonders auch den Kranken an Leib und Seele. Er verkündete dies nicht nur (vgl. Mt 9,13 'Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken!') und suchte unermüdlich die leidenden Mitmenschen auf, sondern er erfuhr auch am eigenen Leib, wie körperliche und seelische Schmerzen einen Menschen erschüttern können. Verzweifelt im Garten Getsemane, schmerzverzerrt am Kreuz, scheinbar verlassen von Gott und der Welt musste er unvergleichliche Qualen über sich ergehen lassen. Doch sein Vertrauen auf Gott siegte, das Leid und der Tod hatten nicht das letzte Wort.

Krankheit, eine bevorstehende Operation, die Belastung des Älterwerdens oder die Gebrechlichkeit des Alters sind und bleiben eine schmerzliche Erfahrung. Weil ein solcher Moment zum Wendepunkt im Leben werden kann, kennt die Kirche für diese Situation ein eigenes Sakrament: Die Krankensalbung.

"Ist einer von euch krank, dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich. Sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben." heisst es im neutestamnetlichen Jakobusbrief (Jak 5,14-15).

Wie in anderen Übergangssituationen dürfen wir auch hier auf Gottes Hilfe zum Leben vertrauen. Ganz besonders im Sakrament der Krankensalbung feiern wir unsere Glaubensgewissheit:


Gott nimmt mich an, wie ich bin,
mit meiner Angst, meiner Hoffnungslosigkeit und Verdrossenheit,
sogar mit meiner Ungerechtigkeit und Schuld.
Die Krankheit kann mir vieles nehmen.
Die Nähe Gottes aber nicht.

Selbst 50 Jahre nach dem II. Vatikanischen Konzil denken einige Menschen nur mit Schrecken an die Krankensalbung. Für sie ist dieses Sakrament nicht Hilfe zum Leben, sondern immer noch die "Letzte Ölung".

Genau betrachtet knüpft die Krankensalbung jedoch an das allererste Sakrament an, das wir Christen meist schon als Säugling empfangen haben: An die Taufe. Auch in der Taufe wurden wir mit Chrisam gesalbt. Die Salbung verdeutlicht, was uns die Taufe auf den Lebensweg mitgibt: Von nun an ist dein Leben untrennbar mit Christus verbunden.

Als Zeichen für diese Christus-Nähe wurde die Salbung gewählt, denn 'Christus' bedeutet 'der Gesalbte'.
In der Taufe beginnt dieser gemeinsame Weg von Gott und Mensch und in der Krankensalbung geht er weiter. So gesehen ist das Krankensakrament eine wichtige Erinnerung an die Gegenwart Christi in einer schwierigen Zeit.

Informationen zum Empfang der Krankensalbung finden Sie hier.

 

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