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onlineBIBELteilen zum 2. Fasten- resp. Passionssonntag « zurück

Kath SG
In dieser Woche haben wir uns beim onlineBIBELteilen mit einem speziellen Text auseinandergesetzt. In Kapitel 9 beschreibt der Evangelist Markus die sog. Verklärung Jesu.

2Sechs Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Er führ-te sie auf einen hohen Berg, wo sie ganz für sich waren. Da veränderte sich sein Aussehen vor ihren Augen:
3Seine Kleider wurden strahlend weiss – kein Tuchhersteller dieser Welt kann Stoff so leuchtend weiss machen. 4Da erschien Elija zusammen mit Mose vor ihnen. Sie redeten mit Jesus.
5Petrus sagte zu Jesus: »Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Zelte aufschlagen: eins für dich, eins für Mose und eins für Elija.« 6Denn Petrus wusste nicht, was er sagen sollte – so sehr waren sie von Furcht erfüllt.
7Dann zog eine Wolke auf, und ihr Schatten legte sich über sie. Und eine Stimme erklang aus der Wolke: »Das ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich Freude. Hört auf ihn!«
8Plötzlich waren sie mit Jesus allein. Als sie sich umsahen, konnten sie nieman-den mehr erblicken. 9Während sie vom Berg herabstiegen, schärfte Jesus ihnen ein: »Erzählt keinem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.«
10Diese Worte beschäftigten sie, und sie überlegten miteinander: »Was bedeu-tet: von den Toten auferstehen?«                


(Verwendete Übersetzung: BasisBibel)


Eine Schilderung, die herausfordert. Spannend und inspirierend, wie unterschiedlich die Teilnehmenden sich an diesen Text herangewagt habt! Überzeugen Sie sich selbst:
 
  • „Wir wollen drei Zelte aufschlagen: eins für dich, eins für Mose und eins für Elija.“ Den Begleitern von Jesus wurde eine andere Sicht geschenkt – ein Hindurchblicken in die Realität hinter der alltäglichen. Und sie wollen darin bleiben. Wie sehr kennen wir das doch aus Tiefenerfahrungen, dass wir darin bleiben wollen, sie wiederholen wollen. Doch es geht darum, „vom Berg herunter zu gehen“ in den Alltag und dort Zelte zu bauen für Menschen, die sie brauchen. Denn wir begegnen Christus in jedem von ihnen.
  • „Erzählt keinem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.“ Der richtige Zeitpunkt kann für das Verständnis und die Akzeptanz Match entscheidend sein.
  • Was Gott wohl den Menschen mit dieser faszinierenden Geschichte sagen möchte? Vielleicht gestattet uns Gott, wie mit einem Blick durch einen Türspalt, einen Hinweis in sein Himmelreich. Wir sind ja so g’wundrig!
  • Für mich ist die Verklärung von Jesus sehr eindrücklich: „Seine Kleider wurden strahlend weiss – kein Tuchhersteller dieser Welt kann Stoff so leuchtend weiss machen.“ Die Jünger werden Zeugen davon, dass Jesus nicht ein gewöhnlicher Mensch, sondern ein Erleuchteter ist. Sie sind mit ihm herumgereist, haben mit ihm gegessen, mit ihm gesprochen, ihn gesehen und gehört beim Heilen und beim Verkünden der Botschaft. Viele Wunder durften sie miterleben. Trotzdem war er irgendwie wie ein guter Freund und Kamerad. Jetzt wird ihnen bewusst, dass er noch viel mehr ist, und das macht ihnen Angst, so dass Petrus hilflos irgendetwas daherredet. Erst als das gleissende Licht durch die Wolke etwas gemildert wird, können sie die Stimme Gottes hören. Das helle Licht ist wie Starkstrom, den ihre Nervenleitungen nicht ertragen können. Auch wenn wir vielleicht die Wolke noch brauchen, wissen wir um das ungedämpfte Licht, seine Reinheit und seine Kraft und irgendwann werden wir uns auch dem erleuchteten Jesus nähern können.
  • „Das ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich Freude.“ Ist es Privileg oder übermenschliche Herausforderung was die Jünger hier erleben? Petrus unternimmt einen kläglichen Versuch, die Vorgänge einordnen zu wollen. Jedoch um das Erlebte einordnen zu können, werden sie auf Gottes Worte: „Dies ist mein geliebter Sohn! Hört auf Ihn!“ verwiesen. Das Wissen um Jesu Sendung und die Nähe zu ihm hilft ihnen, sein Schweigegebot einzuhalten.
  • Die Verklärung Jesu kommt mir vor, wie wenn er einen Moment die Grenze von Leben und Tod überschritten hätte. In diesem Zustand der totalen Transzendenz, durchdrungen vom Göttlichen Licht, ist es ihm möglich, Mose und Elija zu begegnen und mit ihnen zu sprechen. - Petrus, Jakobus und Johannes wurden Zeuge von etwas für sie Unbegreiflichem. Darum schärfte ihnen Jesus ein, keinem zu erzählen, wen und was sie gesehen haben. Um zu verstehen, müssen sie warten, bis Jesu Leben auf Erden erfüllt ist.
  • Mich fasziniert am Text der Satz: „Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Freude habe.“ Ich spüre, dass ich an eine göttliche Wirklichkeit glaube, die diesen Satz zu jeder und jedem von uns spricht: Du bist meine geliebte Tochter, mein geliebter Sohn: Ich habe Freude an Dir. Im Bewusstsein dieser Zusage kann jeder Tag ein verklärter werden, sogar wenn er mir unklar oder bedeckt erscheint.
  • Also, wenn wir Jesus sehen könnten, wären wir auch sprachlos. Auch gibt es fast niemand, der ein Geheimnis für sich behalten kann. Wir müssen noch viel lernen. Im Gebet können wir diese Kraft holen und auch ausüben. 
  • Ich sehe diesen Text als meinen Glaubensweg: Auf meinem Glaubensweg mit Jesus komme ich an einen Punkt des Erkennens und Verstehens. Ich bin selig, weil ich mich endlich auf dem rechten Weg zu wissen glaube und vieles meine zu verstehen. Ich will die Seligkeit, dass Gefühl endlich am ersehnten Ziel zu sein, festhalten. Ich weiss, dass ich auf dem rechten Weg bin und fühle Jesus an meiner Seite, doch bald kommen wieder neue Fragen und Zweifel. 
  • Ich bleibe beim Vers 8 stehen: „Als sich die Jünger umsahen, waren sie plötzlich mit Jesus allein". Die Jünger waren von dem erlebten geflasht, tief berührt wie noch nie und werden sich fragten haben, ob sie träumen. Dabei war Jesus ihr ein und alles. Ihre Liebe zu ihm führte zum gleichen Phänomen, welches verliebte Paare gut kennen. Als ich mich vor vielen Jahren in meine jetzige Frau verliebte, hatte ich nur noch Augen für sie und blendete anderes um mich herum aus. In etwa so muss es den Jüngern ergangen sein: Sie hatten nur noch Augen für ihren Herrn. Wunderschön.
  • Jesus erteilt den Jüngern einen „Maulkorb“: „Erzählt keinem, was ihr gesehen habt...“. Warum tut er das? Möchte er, dass das Erlebte erst unter die Begeisterung tauchen soll, damit es wirklich verstanden wird und ankommen kann? Gerade in der heutigen Zeit, in welcher alles sofort im Netz zu finden ist, möchte ich besonders achtsam mit sensiblen Inhalten sein.
  • Ich spüre vor allem die grosse Verunsicherung, ja Angst der Jünger. Da geschehen Dinge, die sie mit ihrem gewohnten Denk- und Erfahrungsmuster nicht einordnen können. Da verändert Jesus sein Aussehen, dazu die Wolke, aus der sie eine Stimme hören. Dazu die Erscheinung von Elija und Mose. „Träumen wir?“ werden sie sich gefragt haben. Mit andern darüber reden, dürfen sie auch nicht, das würde doch helfen. Wie sind sie wohl mit dieser Situation umgegangen? Es muss ein unglaublich dichter Moment, etwas Geheimnisvolles gewesen sein, was sie erlebten und was sie erschütterte. Trägt das Vertrauen oder ist die Angst stärker?
  • Dieser wunderbare, lichte Text ruft in mir Erinnerungen hervor an ähnliche Visionen, welche ich im Verlaufe meiner Therapie-Arbeit mehrmals erleben durfte. Dabei waren es auch immer sehr lichte Bilder/Erlebnisse mit mir bekannten, aber verstorbenen Personen, die ich über mir „sah“, bei geschlossenen Augen, meist auch verbunden mit Musik oder Gesang. Und diese Erlebnisse waren für mich so beglückend, wie die Botschaft, welche Jesus – und die Jünger – aus der Wolke vernahmen.
  • Der Text ist wirklich speziell. Er ist so durcheinander, wie Petrus sich fühlt. Er weiss ja auch nicht, was er sagen soll, und sagt doch etwas sehr Sinnvolles, denn er möchte für alle drei ein Zelt oder vielleicht einen Schutz bauen. Wie soll auch ein normaler Mensch begreifen, dass ihm Gott oder Mose erscheinen? Der 2. Satz „bis er von den Toten ersteht", würde mir Angst machen, wenn ich den Zusammenhang nicht wüsste. Ohne meinen Glauben, möchte ich lieber keinem begegnen, der von den Toten aufersteht!
  • Vers 10: „Diese Worte beschäftigten sie, und sie überlegten miteinander: „Was bedeutet: von den Toten auferstehen?““ Ja, das habe ich mich schon oft gefragt, wie geht das mit der Auferstehung von den Toten? Sind Mose und Elija auch auferstanden, wenn sie Jesus begegnen und mit ihm reden können? Oder ist die Auferstehung nur Jesus vorbehalten? Für mich ist die Aussage der Auferstehung, dass etwas radikal Neues im Leben geschieht, ein totaler Bruch vom alten Zustand, eine Abkehr von allem Negativen (Tod) und eine Hinwendung zum Leben. (Paul)
  • Da wird ER zu Licht und redet mit den grossen Propheten, sie drei im Austausch… Jesus, nur Licht, ein Licht, das aufleuchtet im Innern von jedem von uns Menschen, ein Leuchten das strahlt aus den Kinderaugen, eine Lichterfahrung im Tod vielleicht, das Aufleuchten in der Blume, im Voll-mond… Das verborgene Licht, das wir alle in uns haben und das in allem wohnt. Manchmal scheint es auf. Und – so – sind wir alle Gottes geliebte Geschöpfe. Und man will es halten und nur dableiben, auf den Berg, weit weg… Aber nein, es geht zurück, hinunter in den Alltag, um das Licht hier zu entdecken, um das Leuchten hier zu teilen.
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