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Kath SG
An diesem Wochenende geht onlineBIBELteilen in die letzte Runde! Mit dem sogenannten Dreifaltigkeitssonntag beenden wir onlineBIBELteilen nun. Es ist beeindruckend, was für ein grosses Bouquet an verschiedensten Eindrücken, Gedanken und Emotionen alle Teilnehmenden zu „zu Papier” gebracht haben. Grossartig - ein wirkliches Pfingstereignis: so vielfältige Sprachen an Glauben. Ein grosses Dankeschön an alle Schreibenden und Lesenden!
Für diesen Sonntag stand Joh 3,16-18 auf dem Programm. Diese Verse sind ein kleiner Teil der nächtlichen Begegnung von Jesus und Nikodemus. Dieses Gespräch ist sehr berührend, weshalb wir hier auch noch den Beginn dieser Erzählung anführen:

1Es gab aber einen Pharisäer, der Nikodemus hiess und zur jüdischen Obrigkeit gehörte. 2Dieser kam nachts zu Jesus und sagte ihm: »Rabbi, wir wissen, dass du von Gott als Lehrer gekommen bist, denn niemand kann diese Wunderzeichen tun, die du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist.« 3Jesus antwortete und sagte ihm: »Amen, amen, ich sage dir: Alle, die nicht erneut geboren werden, können das Königreich Gottes nicht sehen.« 4Nikodemus sagte zu ihm: »Wie kann ein Mensch geboren werden, der alt ist? Es ist doch nicht möglich, ein zweites Mal in den Bauch der eigenen Mutter hineinzugehen und geboren zu werden!« 5Jesus antwortete: »Amen, amen, ich sage dir: Alle, die nicht aus Wasser und Geistkraft geboren werden, können nicht in das Königreich Gottes hineingehen. 6Was aus der Materie geboren ist, ist Materie; und was aus der Geistkraft geboren ist, ist Geistkraft. 7Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: ›Ihr müsst erneut geboren werden‹. 8Die Geistkraft weht, wo sie will, und du hörst ihre Stimme, aber du weisst nicht, woher sie kommt und wohin sie geht: So sind alle, die aus der Geistkraft geboren sind.« 9Nikodemus antwortete und sagte ihm: »Wie kann das geschehen?« 10Jesus antwortete und sagte ihm: »Du bist ein Lehrer Israels und verstehst das nicht? 11Amen, amen, ich sage dir: Wir sprechen aus, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und ihr nehmt unser Zeugnis nicht an. 12Wenn ich zu euch von irdischen Dingen geredet habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr dann glauben, wenn ich zu euch von himmlischen Dingen rede? 13Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen ausser dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der °erwählte Mensch. 14So wie Mose in der Wüste die Schlange emporgehoben hat, so muss auch der erwählte Mensch emporgehoben werden, 15damit alle, die an ihn glauben, in ihm ewiges Leben haben.«

16Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass sie ihren Erwählten, ihr einziges Kind, gegeben hat, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben. 17Denn Gott hat ihren Erwählten nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. 18Alle, die an ihn glauben, werden nicht gerichtet; die aber, die nicht glauben, sind schon gerichtet, weil sie nicht zum Glauben an den Namen des Erwählten, des einzigen Kindes Gottes, gekommen sind.

(Verwendete Übersetzung: Bibel in gerechter Sprache)


Und zu all den folgenden Gedanken haben diese Verse des Johannesevangeliums Menschen inspiriert:
  • Manchmal geht es mir wie Nikodemus: Ich habe viele Fragen und verstehe längst nicht alle Antworten von Jesus in ihrer Tragweite und Konsequenz für mein Leben. Dann tröstet mich die Aussage: Die Geistkraft Gottes weht wo sie will. Und die erfahre ich manchmal unerwartet in einem biblischen Satz, in einem Wort eines Mitmenschen, in einer geschenkten Begegnung in einer Meditation oder einem Musikstück. Das gibt mir eine Ahnung, vom wiedergeboren werden – vielleicht jeden Tag?
  • Dem für die damalige Zeit gut gebildeten Nikodemus fehlte meines Erachtens die Unterscheidung zwischen dem „äusseren“ und dem „inneren Menschen”. Ja, der „innere Mensch”! Die Seelen sind gemeint und sollten die Reden und die frohen Botschaften von Jesus im Geiste erfassen können. Erst am Pfingstfest, durch den Heiligen Geist, schenkte Gott den Menschen diese göttliche Gabe des aufmerksamen Zuhörens.
  • Vers 4: Eine prägende lebenserhaltende Erfahrung ist, eine neue zweite Chance zu erhalten; für mich war es wie „ein zweites Mal geboren zu werden“ – ich habe überlebt und gedenke jedes Jahr daran – ein zweiter Geburtstag! Im Glauben bedeutet für mich „zum zweiten Mal geboren zu werden“, dass Gott uns Menschen ein völlig neues unbeschwertes Leben schenkt. Jemand der Jesus Christus, den Sohn Gottes, in sein Leben/Herzen an- und aufnimmt, wird in geistlicher Hinsicht zum zweiten Mal geboren und gehört zur grossen göttlichen Familie (Geburt-Taufe-Kommunion-Firmung - und im späteren Leben durch die vielen prägenden Lebenserfahrungen und hilfesuchenden, aber auch dankenden Worte durch's Gebet, die Nähe zu Gott finden - das Leben danach richten - irgendwann mit viel Geduld mit offenen Armen von Gott aufgenommen zu werden). 1. Geburtstag: MENSCHENKIND. 2. Geburtstag: GOTTESKIND
  • Denn Gott hat ihren Erwählten nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.“ Bei diesem Satz spüre ich eine grosse Zuversicht, die einfach da ist – vielleicht mit einer aufsteigenden Wohligkeit zu vergleichen. Rettung, wo Not ist; gerettet werden, um Oberwasser zu erlangen... Dieses „Erlangen" wünsche ich für uns alle, heute, morgen und übermorgen. Und da ist eine Hand, die mich liebevoll führt und mich nicht verzweifeln lässt.
  • Verse 6-8: Da kommst Du auf die Welt! – dieser zweideutige Spruch kommt mir bei diesem Text in den Sinn, und ich lege diese Zweideutigkeit forsch Jesus in den Mund: „Ihr müsst erneut auf die Welt kommen! (geboren werden)“...  wir sind vermutlich alle ganz ordentlich „auf die Welt gekommen“ in den letzten Wochen, wir die wir uns bei den vielen früheren Epidemien sicher und verschont glaubten, so viele (vermeintliche) Sicherheiten wurden innert Tagen pulverisiert – nebst allem Bedrohlichen ist es auch trostvoll, zuweilen gar ermutigend, wie viele (vermeintliche) Sachzwänge sich plötzlich (ver)wandeln, aufheben, nicht mehr gelten: war noch vor kurzem  ein vordergründiges Argument gegen die Burka, sie „mache ein Gesicht unkenntlich“, so sind heute Gesichtsmasken völlig okay, ja mitunter gar Pflicht!  Gehörte ein fester Händedruck bis vor kurzem zu unserem offenbar unverzichtbaren westlichen Kulturgut, so muss es heute ironischerweise ohne gehen. Ja, wir sind alle auf die Welt gekommen, in schwieriger, bedrohlicher, verunsichernder, ja prekärer Hinsicht einerseits, andrerseits aber auch „verheissungsvoll“, zuversichtlich, sehnsüchtig wartend. Das alles klingt bei mir  an wenn Jesus dem gelehrten Kopfmenschen Nikodemus sagt: „…was aus der Geistkraft geboren wird, ist Geistkraft… ihr müsst erneut auf die Welt kommen“ – Die Geistkraft weht, wo sie will (wie sie will)… du weisst  nicht woher sie kommt und wohin sie geht…. (denn sie hat ihre eigenen Wege, ihre eigene Logik)
  • Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen Sohn hingab…“ Diese unendliche, göttliche Liebe ist für mich unvorstellbar, nicht vergleichbar mit menschlicher Liebe. Durch den furchtbaren Tod am Kreuz hat Jesus mich/uns von allem Unheil und Lieblosigkeit gerettet. Das kann ich nur in meinem Glauben und Vertrauen dankbar annehmen.
  • Denn Gott hat ihren Erwählten nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.“ Dieser Satz ist für mich die Kernbotschaft der Erlösung. Jesus richtet nicht, sondern heilt, richtet auf, schafft Vertrauen, liebt. Erreicht diese Liebe die Herzen der Menschen, vermehrt sie sich und die Welt wird menschlicher, göttlicher - sie wird gerettet.
  • „Wunderzeichen“ in der heutigen Zeit sehen und erkennen zu wollen, ist oft schwierig. Manchmal ist man auch blind oder will sich nicht damit auseinandersetzen. Oft sind Dinge vor der eigenen Nase! Allein schon das Leben, die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt oder wie der eigene und jeder anderen Menschenleib ein Biochemiekunstwerk in sich hat, funktioniert. Wie viele Menschen würden noch am Leben sein, wenn wir immer selber daran denken müssten, zu atmen, das unser Herz im richtigen Takt schlagen zu lassen oder die heilende Zellteilung einer Wunde in Gnang zu setzen? Wir können nur aus dem lebendigen Leben/Samen weitergeben, um-/abändern und wieder zum Neuwachsen zu bringen. Aber aus einem toten Samen oder Zelle sind wir noch nicht fähig mit all unserer Technik neues Leben zu erwecken. Das alleine schon, zeigt mir, dass eine höhere Macht am Werk ist! Übernatürliche Zeichen, wo man keine natürliche Erklärung findet, sind ein Wunder. Zum Staunen. Da beginnt/entspringt der Glaube.
  • Denn Gott hat ihren Erwählten nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.“ Bei einer meiner Arbeitsstellen geht es mir im Moment so, ich möchte, dass die Ungerechtigkeit bestraft wird, aber es geht nicht um die Strafe, sondern um die Rettung. In diesem Fall um die Rettung meiner Person in eine heilere Umgebung. Ich bin auf der Suche, um sie bald zu finden. Darauf hoffe ich.
  • Verse 16 und 17: Mich berührt, mit welcher Entschiedenheit und Verbindlichkeit Gott für uns Menschen da ist. Sie schont nicht einmal das einzige Kind, damit wir, ich, du eine Chance bekommen, einen anderen Weg zu gehen. Wenn ich mir das vorstelle: Ich gebe mein eigenes, geliebtes Kind her, damit andere eine Chance bekommen! Wer tut sowas?  Gott sagt nicht, was richtig oder falsch ist. Es reicht, wenn wir dem Beispiel Jesu folgen. Jesus zeigt mir mit seinem Tun und seiner Haltung, worauf es ankommt. Eine ganz andere Sicht der Dinge, die ich nur verstehen kann, wenn ich Bisheriges loslassen kann.
  • Was für ein Gottesbild wird in Vers 17 beschrieben! Nicht ein richtender, drohender, strafender Gott, den man früher oft auch als Erziehungshilfe beigezogen hat, sondern durch Jesus erfahrbar eine liebende, zärtliche, begleitende, heilende Gotteskraft, die uns Leben in Fülle zuspricht. Wandlung als Heilsweg heisst neu geboren werden, auch noch im Sterben. Vers 18 aber weckt in mir Widerstand, es ist, als ob die vorhergehende Zusage noch ein „Aber“ bekommen hätte: die aber, die nicht glauben, sind schon gerichtet, weil…
  • Alle, die an ihn glauben, werden nicht gerichtet; die aber, die nicht glauben, sind schon gerichtet, weil sie nicht zum Glauben an den Namen des Erwählten, des einzigen Kindes Gottes, gekommen sind.“ Gläubige werden nicht gerichtet, das ist nachvollziehbar. Der zweite Satz lautet: Wer nicht glaubt, ist dadurch bestraft, dass er nicht glaubt – ein Zirkelschluss. Dann gibt es das Jüngste Gericht also gar nicht, oder ist es zumindest nicht notwendig? Gläubige und Ungläubige werden eigentlich gleich behandelt. Die Liebe Gottes sei allumfassend, also liebt Gott auch die Ungläubigen? Er will die Welt retten (Vers 17). Zur Welt gehören auch diese. Die geretteten Gläubigen kommen wohl in den Himmel, die Ungläubigen aber gehen verloren (Vers 16). Wo aber bleiben sie, wenn sie doch auch gerettet werden?
  • Verse 3-6: Der Mensch muss sein Ich – sein Ego ablegen (wie eine Geburt), damit die Geisteskraft Gottes uns berühren kann. Dann können wir im Geist mit Gott/Jesus uns verbunden fühlen. Wenn wir nur in der Materie verhaftet sind, können wir nicht Gefäss sein für den Geist Gottes. Wir müssen durchlässig werden – so können wir uns öffnen für die Liebe Gottes – und sein Königreich. Es gibt Raum für den Geist Gottes in uns. Für mich heisst das, dass ich mehr als Körper bin – mit der Seele. Meinem Innersten kann ich Gott/Jesus wahrnehmen und mich so verbunden fühlen – ich höre nicht auf an meinen Körpergrenzen. Das gibt mir Trost und Hoffnung im Leben.
  • Alle die nicht aus Wasser und Geist geboren werden, können das Königreich Gottes nicht sehen." Deshalb also kann Nikodemus – ein dem mosaischen Gesetz verpflichteter Pharisäer – Jesu Identität nicht erkennen. Aus der Geistkraft geboren zu werden, ist dies nicht unsere tiefste Sehnsucht?! Verbunden zu sein mit dem Urgrund allen Lebens, von dem es in Kol.1,16 heisst: Alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen – welch überwältigende Zusage!!!
  • Vers 8: Geistkraft – Ruach. Wie häufig spüre ich die Geistkraft, die mich führt. Dann merke ich, es passieren wunderbare Begegnungen, die ich vorher nie ahnen konnte. Ich wünsche für die momentane Situation überall in der Welt die starke, mutmachende, friedensstiftende Geistkraft.
  • Das wiederholte Lesen und Betrachten dieser Bibeltexte führt bei mir zu immer wieder neuen, spannenden und auch berührenden Erkenntnissen, die ich bei einem einmaligen Hören im Gottesdienst so kaum je wahrgenommen habe. Und hier, in diesem Text, ist es vor allem die berührende und tröstliche Botschaft Gottes, dass ich angenommen bin, so wie ich bin, ohne Wenn und Aber, ohne etwas leisten zu müssen. Aber – im letzten Vers folgt dann doch noch ein ABER, "die Ungläubigen sind schon gerichtet".  Muss immer auch noch ein ABER her?
  • Vers 5: Neugeboren werden: aus dem Anfang, als Finsternis über den Urwirbeln war, Braus Gottes schwingend über dem Antlitz der Wasser (Übersetzung von Martin Buber). Neuauftauchen: aus dem Wasser, das überschwemmt, das belebt, das überall eindringt, das Leben schafft… Neu leben: statt in schwarz-weiss, gut-böse, kalt-warm, angenehm-unangenehm in der unendlichen Weite des Windes, im grenzenlosen Raum, im Kommen und Gehen des Atems. Neugeboren werden: in der Umkehr, in der Änderung der Blickrichtung: Aha, Da, Jetzt, Reich Gottes…
  • was aus der Geistkraft geboren ist, ist Geistkraft“: „Neugeburt“ nach einer Nahtoderfahrung: Erneutes Erwachen im irdischen Leib, aber mit der alles verändernden Erfahrung der wahren geistigen Heimat, die unbeschreibliche Liebe ist. Ein überflutendes Gefühl von Dankbarkeit, nochmals Zeit auf unserem wunderbaren Planeten geschenkt zu bekommen, leben zu dürfen im Wissen, diese göttliche Liebe ist in mir und in allem.
  • Die Kraft aus dem Geist brauchen wir für unseren weiteren Lebensweg, also genau hinhören. Ohne den Geist, den wir immer wieder hören, könnten wir nicht mehr glücklich sein.
  • Nikodemus kommt nachts zu Jesus, dort fallen alle Nebensächlichkeiten des Tages weg und sie kommen zum Wesentlichen. Mit Wasser werden wir getauft und mit Öl gesalbt. In diesem Moment werden wir von Gottes Geistkraft durchdrungen und werden erneut geboren. Ich glaube jedoch auch, dass wir alle immer wieder die Chance zur Neugeburt haben. Jeder Atemzug ist eine Neugeburt, ein JA zum Leben – ein JA zum Schöpfergeist – dem Odem.
  • Vers 18: Das ist der Kern des Evangeliums, der mich selber hoffen lässt. Doch da gibt es noch den überwältigend grösseren Teil der Menschheit jenseits der Christenheit (auch historisch gesehen). Sie „sind schon gerichtet“. Was heisst das um Himmels Willen? Die Bibel führt da eine harte Sprache. Was passiert mit diesen unseren Mitmenschen, wenn sie mal von dieser Erde gehen?
  • Der Schlüssel zu Vers 16 liegt für mich im Verständnis der Begriffe „verloren gehen“ und „ewiges Leben haben“. Diese Gegensätze spielen nicht etwa – wie ich lange glaubte – auf Zustände im Jenseits an, sondern betreffen das "Hier und Jetzt". Mit anderen Worten: „Gott schenkt uns seinen Sohn Jesus mit der Absicht, dass wir unser Leben 'nicht vergeuden', sondern dass wir durch Christus Gott kennenlernen und darin unsere Lebensbestimmung finden.“ Einige Kapitel später in Joh. 17,3 steht auch, was mit „ewigem Leben“ gemeint ist.
  • Vers 17: Gott will nicht die Welt richten. Die Welt soll gerettet werden. Wer ist „die Welt“? Retten wovor? Vor den egoistischen, geldgierigen Handlungen der Menschen? Dieser Vers gibt mir Hoffnung, dass noch nicht alles verloren ist auf dieser Welt. Dass ein Wandel und eine Besserung des Umgangs mit der Welt und mit uns Menschen untereinander möglich ist, Dank des Vorbilds von Jesus.
  • Da wagt sich Nikodemus zur nächtlichen Stunde für ein Gespräch mit Jesus. Er muss ein guter Freund von Jesus sein. Kein Wunder ist er auch die der Kreuzesabnahme und Grablegung dabei – so der Bericht im Johannesevangelium. Mir gibt diese Stelle Mut, mich auf nächtliche oder tägliche Gespräche mit Freunden und Freundinnnen einzulassen mit tiefsten Fragen über das Leben, den Sinn, das Sterben und Wohin – ob darin auch heute so etwas wie «frisch geboren» entstehen kann?
  • Meister, wir wissen, dass Du ein Lehrer bist von Gott gekommen, denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.“ Diese Aussage von Nikodemus legt nahe, dass ihn die Frage nach der Identität Jesu umtreibt. Er kommt zu Jesus, um sich Klarheit zu verschaffen. Jesu Antwort ist: „Ohne Neugeburt durch die Einwirkung der heilgen Geistkraft kannst Du nicht in Gottes Reich eingehen.“ Damit ist das bisherige Glaubens- und Selbstverständnis von Nikodemus, welches darauf beruht, die Erfüllung des mosaischen Gesetzes garantiere ihm das Himmelreich, hinfällig. Welch eine immense Zumutung und Aufgabe!  Das verlangt (von Nikodemus wie ebenso von jeder und jedem von uns) täglich neu Demut und Hingabe. Gott sei Dank sind wir mit dieser Herausforderung nicht alleingelassen, sondern dürfen mit dem von Jesus zugesagten Beistand rechnen.
  • Das Absolute macht mir sehr mühe: „Amen, amen, ich sage dir: Alle, die nicht aus Wasser und Geistkraft geboren werden, können nicht in das Königreich Gottes hineingehen.“ und „Alle, die an ihn glauben, werden nicht gerichtet; die aber, die nicht glauben, sind schon gerichtet.“Ich glaube an einen gütigen Gott, der nicht richtet, der alle Menschen liebt, so wie alle Menschen eine unantastbare Würde haben: Gläubige, Zweifler, Fragende und Angehörige von anderen Religionen.
    Was aus der Materie geboren ist, ist Materie; und was aus der Geistkraft geboren ist, ist Geistkraft.“ Ich kenne noch einen anderen philosophischen Text: „Geist ist niemals ohne Materie, Materie niemals ohne Geist“ in der Art, dass ihr sagt: Wir wollen alles Materielle im Lichte des Geistes tun, Und wir wollen das Licht des Geistes so suchen, das es uns Wärme entwickele für unser praktisches Tun.“
  • Vers 16: Ich verstehe diesen Vers nicht als Menschenopfer von Gott; es symbolisiert die Hinwendung des Göttlichen zum diesseitigen Leben. Ich lebe nicht im Jammertal und warte auf den Tod, der mich ins göttliche Paradies und in die Erlösung vom irdischen Mühsal überführt. Nein, ich lebe auf der Welt, die zu lieben meine Aufgabe ist, damit ich nicht verloren gehe im Wirrwarr der Kriege, Ausbeutung, Hass und Vorurteilen. Meine Liebe zur Welt und zu den Menschen, zu den Tieren und den Pflanzen hilft mir, zu überleben, das Leben hier zu bestehen. Das ist eine Rettung für mich, ein Leben im Diesseits.
  • Diese Worte packten mich. „…die aber nicht glauben sind schon gerichtet.“ Wenn ich nicht glaube, nicht glauben kann, weil  es meine Zweifel einfach nicht zulassen,  richte ich mich selber... Hoffnungslosigkeit sogar Verzweiflung quälen mich dann. Wenn dann doch ein Licht der Erkenntnis des glauben Könnens aufleuchtet fühle ich mich ganz und in Gott geborgen.
  • Nikodemus bezweifelt, dass ein Mensch neu geboren werden kann. Sicher kann die Materie sich nicht erneuern. Aber die Geistkraft kann es: Menschen können zur Einsicht kommen, dass sie bis jetzt Überzeugungen hegten, die sie unglücklich machten und ihr Leben unerträglich. Sie könnten dann in sich gehen und tief nachdenken, sei es in einem Unglück, in einer persönlichen Krise, angesichts eines Unrechts, das ihnen geschah, angesichts eines Kunstwerks, das ihnen die Augen öffnet, oder auch in Gesprächen mit wohlmeinenden Menschen. So können sie eine innere Umkehr vollziehen und jeden Tag ihre neue Einstellung auch praktisch umsetzen. Dann sind sie neu geboren. Nicht körperlich oder materiell, aber mit einem neuen Geist, der sie zufrieden und glücklich macht. Das bewirkt der Glaube, weg vom Egoismus und hin zur Nächstenliebe.
Und das war es mit onlineBIBELteilen vorerst! Wir danken Ihnen allen ganz herzlich, die Interesse am Schreiben und Lesen hatten! Bhüet Sie Gott!
 
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